Direkt zum Hauptbereich

Hitzeschlacht im Sauerland

Panoramablick auf die Nordhelle
Unglaublich, unvorstellbar schön wars...und grauenhaft zugleich! Die RTF beim SSV Hagen verlangte einem alles ab. Ein Profil mit über 2000 Höhenmetern und Rekordtemperaturen bis 35 Grad waren zu bewältigen.

Zur Chronologie:

08:40 Uhr - Parkplatz gefunden, schnell eingeschrieben und mit Bernie on Tour. Die Sonne steht noch tief, aber das Thermometer zeigt bereits 25 Grad Celsius. Viel Spaß beim Schwitzen!

09:20 Uhr - Die ersten 17km gehts flach entlang der Lenne in einer kleinen Gruppe. An einer Baustelle liegt grober Schotter auf der Straße. Kurz danach wird mein Hinterrad schwammig - ein Platten. Der Erste nach über zwei Jahren. "Keine Hektik", sage ich mir und lasse Bernie ziehen, derweil ich mich mit dem Hinterrad beschäftige. Nachdem alles solide eingebaut ist kommt der erste, ca. 10km lange Anstieg bis Ihmert. Gut zu kurbeln mit moderater Steigung. Zwischendrin noch die 1. Kontrolle, an der ich nochmal kurz den Reifendruck prüfe.

10:40 Uhr - Es läuft ganz gut! Zusammen mit einem anderen Red Bull-Fahrer (der jedem überholten RTFler freundlich "Guten Tag" sagt) erklimme ich den schön im Wald gelegenen 5km-Anstieg nach Neuenrade. Kurz vor K2 erblicke ich ihn dann...Bernie an einer kleinen Welle. An der Kontrolle kurz geplaudert, gut gestärkt und ihm von der großen Runde abgeraten.

11:30 Uhr - Die Landschaft wird immer schöner. Durch große Waldgebiete und entlang der Felder, allerdings treffe ich anfangs keinen anderen Radler, bis kurz vor Plettenberg. Von hinten überholt mich relativ locker ein Fahrer vom Verein velosolingen. In der Abfahrt komme ich wieder ran und wir kommen ins Gespräch. Stefan fährt seit einem Jahr im Verein und hat sich ambitionierte Ziele gesteckt, wie diverse Teilnahmen an Jedermannrennen und Rad am Ring.

12:15 Uhr - Der nächste Anstieg Richtung Windhausen - Nomen ist Omen - zieht sich an die 12km, anfangs fast unmerklich doch später steiler ansteigend. Hier kann ich dem Tempo von Stefan nicht mehr folgen, aber K3 wartet schon. Auf der Höhe sieht man kurz die benachbarte Biggetalsperre.


12:45 Uhr - Langsam wirds richtig heiß! Von Listerscheid bis Valbert wird das Tempo erhöht. Vor allem Stefan macht richtig Dampf. Der Junge hat Bumms in den Beinen und tritt eine hohe Frequenz. Ich kann nur versuchen dran zu bleiben.


13:15 Uhr - Kurz vor Meinerzhagen folgt rechts abgehend der Anstieg auf den Nocken mit knapp 600 Metern Höhe. Jetzt wird das kleine 30er Kettenblatt aufgelegt, mehr geben die Beine nicht her. Oben legen wir einen kurzen Fotostopp ein mit Blick auf die Nordhelle. 100km liegen hinter uns und die meisten Höhenmeter sind geschafft, aber ein Hammer sollte noch kommen.









13:30 Uhr - Parallel der A45 fahren wir beständig bergab bis Augustenthal, wo der letzte, steile Anstieg des Tages auf uns wartet. In sengender Sonne bleibt mir nur der Rettungsring und so kurble ich hoch bis K4. Wie eine Oase liegt diese von ein paar Bäumen umgeben; Schatten spendend. Ich trinke direkt einen halben Liter kühlen!! Eistee auf Ex. Einige Radler haben sich im Schatten lang gemacht und müssen regenerieren. Ich träume davon es Ihnen gleich zu tun, da höre ich ein "Lass uns weiterfahren! Es wird sonst immer heißer".

Burg Altena
14:10 Uhr - Mit zwei weiteren Radlern rasen wir wieder ins Tal der Lenne, mit Traumkulisse bei der Ortsdurchfahrt von Altena. "Sightseeing!" entfährt es einem der Mitradler beim Anblick der Burg. Aber es sind immer noch rund 30km bis ins Ziel, flach zwar, aber bei der Hitze schwinden die Kräfte rasant. Auf den letzten Kilometern bekommt Stefan einen leichten Krampf und wir trudeln locker bis ins Ziel.

14:55 Geschafft! Meine Güte war das am Ende ein Glutofen. Bernie brüllt schon "Wo bleibst Du denn?", doch ich renne erstmal aufs Klo. Kopf und Arme brauchen dringend ne Abkühlung. Danach 1x Cola, 1x Bier, 1x Wasser - in dieser Reihenfolge.

Fazit: Die härteste Tour des Jahres (bislang:-)! 156km, 2200HM und ein guter 28,2 Schnitt. Auf der Waage hat sie mich 2kg gekostet...leider nur für einen Abend.
GPSies:156er RTF Hagen

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Respekt, du bist aber auch ein echtes Kampfschwein ;-)
Die Runde liest sich wirklich gut. Sauerland macht aber auch immer Spaß......
Pit hat gesagt…
Die Tour war bei den Temperaturen echt grenzwertig. Aber lieber Sonne als Regen...hihi. Du hast ja in der Voreifel auch reichlich Schweiß gelassen.

Beliebte Posts aus diesem Blog

Traumpfade - Eifel & Rhein

Direkt nach dem Malle-Radurlaub gabs ein Kontrastprogramm: 4 Tage Wandern über die  Traumpfade ; allesamt Rundwege in Rheinland-Pfalz. Ein Kontrast waren auch die Temperaturen. Von Schnee, Hagel, Regen bis Sonnenschein war alles drin. Die ersten beiden Tage waren wir in der Nähe von Mayen in der  Pension Willebuhr sehr schön untergebracht. Für das Wochenende gesellten sich Andreas & Heike dazu, bei Wanderungen rund um die  Abtei Sayn mit Übernachtung im zugehörigen Gästehaus. Monrealer Ritterschlag: 13,7km, 500 Höhenmeter, Kategorie: schwer. Die Kategorien sind natürlich immer Geschmackssache, doch diese Wanderung führt häufiger steil bergan und bergab. Vor allem die mit Knüppeleichen bewachsenen und felsigen Steilhänge sind nicht ohne. Da uns an diesem Tag die Sonne begleitet macht es richtig Spaß entlang der Felder und Wiesen zu laufen. Highlight sind zum Schluss die beiden Burgruinen Philipps- und Löwenburg, die beide voll begehbar sind - auch der Turm. Der Aufgang ist

Edelweiß RTF 2014: Die Relaisstation

Das beschauliche Düssel Regelmäßige Zuschauer von Radportübertragungen kennen den Franzosen  Jean-Claude Leclercq für seine fundierten Analysen und manchmal lustigen Idiome. Eines dieser mir liebgewonnenen Wörter ist - Relaisstation. Auf den Radsport bezogen verbindet Leclercq damit einen Helfer des Kapitäns, der z.B. vorab im Berg platziert wird, um seinen Chef bei einer Attacke zu unterstützen. Warum schreibe ich das? Diese Art Plan wollten wir bei der RTF von Edelweiß Mettmann umsetzen, damit jeder sein eigenes Tempo fahren konnte. Unser "Kapitän" Christof war für 10 Uhr in Hubbelrath gemeldet, während ich um 10 Uhr in Erkrath stand und Bernie bereits um 9:45 Uhr bei K1 vor Radsport Michalsky losfuhr. Der Streckenverlauf war identisch zum letzten Jahr, ergo ging es für mich zunächst hinauf nach Hochdahl und weiter über Gruiten, Vohwinkel, Schöller nach Düssel bei herrlichem Sonnenschein. Hinter Aprath folgte der längere Anstieg Richtung Neviges bis K2, von Bernie n

Korfu: Pantokrator Wanderung

Pantokrator Gipfelpanorama Pantokrator bedeutet laut Wikipedia All- oder Weltenherrscher. Auf unserer Urlaubsinsel Korfu ist dies der gleichnamige höchste Berg  der Insel, wie auch der Name unseres Hotels , welches direkt zu Fuße des Berges liegt. Da ich den Fels jeden Morgen vor Augen habe ist klar "da muss ich hoch". Anfangs mit der Idee per MTB, als da ein unscheinbares Infoblatt von Corfu Walks  im Hotel ausliegt: Jeden Freitag geführte Wanderung mit Spiros auf den Pantokrator. Rund 20km mit 950 Höhenmeter. Bezahlung erfolgt per Donation. Also direkt angemeldet.   im alten Olivenhain Freitag 9 Uhr. Vier Personen sitzen in Wanderausrüstung im Hotel. Chris und Claire aus Süd-West-England, beide mit 3 Liter Camelbak für die Hitze gewappnet, dazu Dana und ich aus Deutschland. Kurz danach kommt Spiros mit einem Scott Carbon-MTB angeradelt und nach kurzer Vorstellungsrunde geht es direkt per pedes los. Wie sich schnell herausstellt sind außer Dan